Wir nehmen jedoch nicht den direkten Weg nach Bagnères-de-Luchon. Wir machen einen kleinen Umweg über das spanische Aran-Tal um unsere Tanks mit billigem spanischen Benzin zu füllen und dann auf der D618 den Serpentinen hinauf auf den Col du Portillon (1293 m) zu folgen. Von dort stürzen wir uns wieder ins Tal nach Luchon. Auch heute können wir die Vorzüge des beliebtesten Thermalbades der Pyrenäen nicht bewerten. Dafür gehören die folgenden Passstraßen für Biker sicher ebenfalls zu den beliebtesten der Pyrenäen. Die D618 / D918 führt weiter über den Col de Peyresourde (1569 m), Col d´Aspin (1304 m) und den Col du Tourmalet (2115 m). Da wir zwischen den Pässen immer wieder hinunter in die Flusstäler müssen, gibt es Kurvenspaß ohne Ende. Reichlich Pausen sind jedoch angesagt, da der Blick nicht nur auf der Straße liegen sollte, sondern das immer wieder grandiose Bergpanorama ebenfalls sehenswert ist.
Auf dem Col du Tourmalet zeugt eine Statue von den Anstrengungen, welche die Radfahrer auf der Tour de France hier auf sich nehmen. Nicht viel einfacher dürfte es für manche Teilnehmer einer Oldtimer-Motorrad-Ralley gewesen sein, die Ihre Gefährte auf dem höchsten befahrbaren Pass der französischen Pyrenäen erst einmal abkühlen lassen.
Auch wir nutzen die Gelegenheit und bewundern die liebevoll restaurierten Oldtimer.
Der Abzweig zum Observatorium auf dem Pic du Midi de Bigorre ist leider wegen Bauarbeiten geschlossen.
Es wird Zeit, unser Quartier zu erreichen. Besonders die letzten 10 Kilometer vor Gavarnie bieten noch einmal absoluten Kurvenspaß, ein passender Ausklang für diesen wunderbaren Tag.
Heute lassen wir unsere Boxer einmal verschnaufen. Nach einem kräftigen Frühstück im Hotel Le Marboré in Gavarnie schnüren wir die Wanderschuhe um den landschaftlichen Höhepunkt der Pyrenäen zu erleben: den Cirque de Gavarnie. Der Weg durch das Dorf lässt erahnen, wie es im Sommer und am Wochenende hier zugeht, wenn Busladungen von Menschen in den Talkessel strömen. Doch wir haben den Vorteil der Vorsaison und des frühen Starts, so dass der ca. 75 -minütige Weg in den Cirque nicht durch Menschenmassen gekennzeichnet ist. Selbst die bereitstehenden Esel und Pferde für die "fußkranken" Touristen können zu dieser Zeit noch in Ruhe grasen.
Auch wir erliegen der Faszination dieses riesigen Amphitheaters in dem die Felswände fast senkrecht 1.400 Meter in die Höhe ragen. Bis ins Tal hinein liegen noch Schneereste und mit 422 Metern stürzt die Grande Cascade als einer der höchsten Wasserfälle Europas die Felsen hinunter.
Obwohl wir am Rand des Schneefeldes sitzen ist es angenehm warm. Wir machen in dieser wunderschönen Landschaft eine ausgedehnte Brotzeit und genießen das einmalige Naturschauspiel.