Eigentlich haben wir für heute einen Strandtag eingeplant. Nachdem unser Frühstück schon von kräftigen Schauern begleitet wird, bleibt uns nur die Flucht ins Zimmer zurück zu den schon lange fälligen Urlaubskarten und der bisher im Koffer vergrabenen Reiselektüre. Nachmittags hat dann der Himmel ein Einsehen mit uns und es bleibt zumindest trocken. Sehenswert und wetterunabhängig präsentiert das Musée de la Mer die Geschichte der Seefahrt sowie prächtige Aquarien und gewaltige Walskelette. Der anschließende Spaziergang an der Promenade zeigt die Schönheit dieser Stadt. Wahrzeichen von Biarritz ist der Rocher de la Vierge, der Felsen der Jungfrau mit seiner Madonnenstatue, der von der Brandung umspült wird und einen schönen Blick auf die Stadt bietet.
Doch irgendwie kann uns dieser Ort nicht einfangen. Vielleicht ist er zu mondän, immer noch das Gefühl erzeugend, hier musst Du reich sein. Vielleicht ist es aber auch nur der trübe Himmel, der uns etwas enttäuscht weiterfahren lässt.
Völlig anders zeigt sich ein paar Kilometer weiter in Richtung Norden Bayonne. Die Metropole des französischen Baskenlandes gibt sich mediterran, freundlich und von historischer Schönheit. Stundenlang bummeln wir durch die kleinen Gassen der schönsten Stadtteile, Grand Bayonne mit seinen schönen Einkaufsstraßen und historischen Sehenswürdigkeiten und Petit Bayonne mit seinen verwinkelten Sträßchen und hübschen Häuserzeilen. Kneipen und Restaurants laden zum Verweilen und Schauen ein. Wir sind begeistert und verbringen hier den Rest des Tages.
Der Himmel ist zwar immer noch ein wenig trüb, doch lässt er uns wenigstens nicht im Regen stehen. Spanien steht noch einmal auf dem Tagesprogramm, genauer gesagt San Sebastian. Unterwegs lohnt sich ein Stop in Saint-Jean-de-Lutz. Ein altes Fischerdorf das viel von seinem ursprünglichem Charme erhalten konnte. Am Hafen genießen wir unseren ersten Morgenkaffee um anschließend durch die Einkaufsstraßen zu bummeln. Das Angebot ist auf die zahlreichen Touristen ausgelegt. Dafür bietet der heute stattfindende Bauernmarkt alle frischen Köstlichkeiten der Region.
Endlich wieder Fahrspaß pur. Die Küstenstraße zwischen Socoa und Hendaye ist sowohl fahrerisch als auch landschaftlich ein Traum. Die schroffe Atlantikküste erinnert an den Highway One in Kalifornien. Das Verkehrschaos an der Grenze zu Spanien erinnert dagegen eher an Downtown Los Angeles. Wir nehmen die Schnellstraße nach San Sebastian. Die Altstadt entlang des Playa de la Concha zeigt sich dem Besucher mit vielen historischen Gebäuden. Für den kleinen Hunger bieten sich die zahlreichen Bars an, die Tapas in allen Variationen zu bieten haben. Unser Plan, mit der Zahnradbahn auf den Monte Igueldo im Westen der Bucht zu fahren, wird leider durch fehlende Peseten vereitelt. Wenn 2002 der Euro eingeführt wird, gibt es zumindest diese Probleme nicht mehr. Doch wozu haben wir unsere Bikes? Auch ohne Bahn kommen wir auf den Gipfel und bewundern die Stadt von oben. Der Vergnügungspark auf dem Hügel ist ein beliebtes Ausflugsziel. Der deutsche TÜV würde sich beim Anblick der antiquierten Fahrgeschäfte allerdings mit Grausen abwenden.