Jährlich fünf Millionen Pilger prägen den Ort gewaltig. Das Pilgerzentrum wird beherrscht von der Basilika der unbeflecktem Empfängnis und der Rosenkranz-Basilika.
Das neueste Gotteshaus, die Basilique Saint-Pie X ist unterirdisch gebaut und besitzt in etwa den Charme eines Parkhauses. Dafür bietet sie aber über 20.000 Gläubigen Platz.
Das Treiben im Pilgerzentrum betrachten wir mit gemischten Gefühlen. Erschreckend finden wir die vielen Kranken, die hier auf Liegen angefahren werden. Hilft ihnen Ihr Glaube oder kehren sie enttäuscht von dieser Pilgerreise zurück, weil sich die erhoffte Genesung nicht eingestellt hat. Wenngleich auch eine Reise nach Lourdes für viele Gläubige ein Höhepunkt ihres Lebens sein mag, so bleibt uns doch bei der offensichtlichen Geschäftemacherei ein bitterer Nachgeschmack. Trotzdem ist ein Besuch dieser Stadt unbedingt empfehlenswert.
Unsere abendliche Zimmersuche in Pau ist leider nicht von Erfolg gekrönt. Dafür finden wir 10 Kilometer weiter südlich in Gan ein schönes kleines Landhotel.
Da wir nicht weit von Pau entfernt sind, fahren wir am nächsten Morgen noch einmal zurück in die Stadt. Doch neben dem sehenswerten Chateau de Pau vermag uns die Stadt nicht so recht fesseln. Insbesondere den einzigartigen Blick vom Boulevard des Pyrenées auf die Berge können wir nur auf Ansichtskarten bewundern, da die Pyrenäen in den Wolken verschwunden sind.
Die nächsten 120 Kilometer in Richtung Westen bieten nichts erwähnenswertes.
Erst St.-Jean-Pied-de-Port lohnt wieder einen Stop. In dem verträumten Baskenstädtchen lohnt sich ein Bummel durch die Altstadt. Wir erstehen noch einen Gateau de Basque für unsere Kaffeepause am Nachmittag. Die Pyrenäen laufen schon langsam zum Atlantik hin aus. Wir wollen noch auf den 926 Meter hohen Artzamendi, der neben einer 10 Kilometer langen steilen Anfahrt auch eine phantastische Aussicht bieten soll und zudem noch die Beobachtung von Gänsegeiern ermöglicht. Doch in Itxassou steht ein offensichtlich neues Schild, dass auch bei unzulänglichen Französischkenntnissen unmissverständlich darauf hinweist, dass ab hier Motorfahrzeuge untersagt sind. Nachdem wir beobachten, dass sich davon kaum Fahrzeuge abschrecken lassen fahren wir zunächst bis zum nächsten Ort weiter. Ein weiteres Schild dort nimmt uns dann doch den Mut. Wir machen am Ufer der Nive unsere Kaffeepause, lassen und den Gateau de Basque schmecken und bewundern den Felsbogen "Pas de Roland" der hier Ursprung einer Sage ist.
Die Leidenschaft des Basken ist Pelota. Kaum ein Dorf, in dem es keinen Pelota-Platz gibt. Wir schauen interessiert zu, wenn dieses, dem Squash ähnliche Spiel gespielt wird.
Die Pyrenäen verabschieden sich und wir nehmen für drei Nächte Station in Biarritz. Auf zum Flanieren: Biarritz, Stadt der eleganten Hotels, edlen Villen und exklusiven Casinos. Der Glanz der Jahrhundertwende ist noch nicht verblasst wie wir auf einem abendlichen Ausflug feststellen müssen. Freuen wir uns also auf Morgen.