Der Blick vom Monte Igueldo macht klar, warum San Sebastian mit Rio de Janeiro verglichen wird. Die langgestreckte Bucht wird umrahmt vom Monte Igueldo und Monte Urgull. Von dort wacht das Castilo de la Mota mit einer 12 Meter hohen Christusfigur über die Stadt mit der vorgelagerten Isla de Santa Clara.

Konnten wir im Sommer 2000 noch ungefährdet das Baskenland besuchen, wäre heute eine derartige Tour nicht ganz ohne Risiko. Nachdem die Bakische Untergrundorganisation ETA den Waffenstillstand aufgekündigt hat ist in den vergangenen Monaten eine Flut von Bombenanschlägen über das Land gezogen. Auch San Sebastian hat wieder Terror erlebt, bei dem auch Unbeteiligte getroffen wurden. Bei unserer Fahrt durch das Baskenland sind auf beiden Seiten der Grenzen die Wünsche der Menschen nach Unabhängigkeit deutlich geworden, und sei es nur durch Baskische Nationalitätskennzeichen am Auto. Die großen Demonstrationen nach den Terroranschlägen zeigen jedoch, dass die Mehrheit der Bevölkerung die Unabhängigkeit nicht mit Gewalt erreichen will.

Mit viel Glück finden wir auf der Rückfahrt nach Biarritz die kleine Verbindungsstraße zwischen Rosajes und Fuentorrabia, die uns in Serpentinen durch eine wunderschöne Hügellandschaft

über San Sebastian führt. Gerade, als ich endlich wieder einmal den Gashahn aufdrehen könnte, fängt es an zu regnen. Silke hat mich wohl selten so fluchen hören beim Anziehen der Regenkombi. Den Abend verbringen wir noch einmal in Bayonne, es gefällt uns einfach zu gut dort. 

Am nächsten Morgen heißt es Abschied nehmen von Südfrankreich. Der freundliche Mann von der Bahn wird uns trotzdem nicht wiedersehen, weil wir die Rückfahrt auf eigenen Rädern geplant haben. Wir wollen noch ein paar Tage in Paris verbringen. Heute liegen 450 Kilometer Route Nationale vor uns. Die Autobahnen schenken wir uns, weil sie zu teuer sind, und wir auf den Nationalstraßen genauso gut vorankommen. Außerdem bleibt uns so immer die Gelegenheit für einen Kaffee in einer kleinen Bar am Straßenrand. Einziger Lichtblick heute ist die Düne von Pilat südwestlich von Bordeaux. Mit einer Höhe von 117 Metern direkt am Meer bietet sie eine wundervolle Aussicht. 

Wir übernachten in Poitiers im Etap-Hotel, eine günstige und gute Übernachtungsmöglichkeit in den größeren Städten.